Bescheidenheit und Offenheit prägen die Nachbarschafts-Tavolata in Opfikon

01.07.2020

Porträt

Comet, Caravelle, Jumbo oder Airbus: Mit Flugzeugmodellen kennen sich die acht langjährigen Quartierbewohner/innen bestens aus. Beim gemeinsamen Essen wird gelacht und diskutiert.

Susanne Reding und ihre zwei Siamkatzen (Susanne fügt hinzu: «Sie dürfen während der Tavolata nicht ins Esszimmer!») sind die Gastgeber/innen der Nachbarschafts-Tavolata im Quartier Grossacker. Susanne gründete die Tavolata, weil im idyllisch liegenden Quartier auf einer Anhöhe in der Nähe des Flughafens Zürich keine Möglichkeit besteht, auswärts zu essen oder sich zu treffen.

Vor sechs Jahren organisierte Susanne bei Kaffee und Gipfeli die erste Informationsveranstaltung mit drei Bewohnern und fünf Bewohnerinnen aus dem Quartier. Alle waren begeistert, haben sich angemeldet, und kurz darauf fand das erste Mittagessen bei Susanne statt. Die Tavolata hat im Laufe der Zeit Wechsel erfahren. Von drei Gästen musste Abschied genommen werden, und wo früher zwei Frauen Gastgeberinnen waren, kocht nun Susanne jeden Monat bei sich zu Hause mit der Hilfe von zwei Mitgliedern. Im Dezember findet die Tavolata mit Apéro, Krawatten und Champagner statt, sonst aber kommen alle «ganz natürlich», so, wie sie sind.

Die Tavolata ist sorgfältig organisiert. Ein Körbchen für die 15 CHF Teilnahmegebühr mit vorgedruckten Terminnotizen für die nächste Tavolata stehen bereit. Das Menu wird abgetippt und auf dem Tisch präsentiert.

Die Tavolata sei eine gute Gelegenheit, unter die Leute zu kommen und miteinander ein feines Essen zu geniessen. Man werde von Susanne mit sorgfältiger Vorbereitung richtig verwöhnt. Mit dem Reden über Gesundheitszustände wollen die Teilnehmenden keine Zeit verschwenden, und am Tisch findet ein offener und ehrlicher Meinungsaustausch statt. Durch Erzählungen aus dem Alltag und vorgelesene Gedichte werden Lächeln auf die Gesichter der Tavolata-Gspänli gezaubert. Seit der Tavolata kenne man sich untereinander besser und bleibe auch stehen, wenn man sich im Quartier auf der Strasse treffe.

In Kürze

  • Organisatorisches: Die Tavolata findet jeden Monat am zweiten Dienstag um 12 Uhr statt. Alle bezahlen für das Mittagessen mit Getränken und Kaffee 15 CHF. Die acht Teilnehmenden sind alleinstehende Senioren aus dem Quartier Grossacker. Es braucht keine Anmeldung. Wer nicht kommen kann, meldet sich ab.
  • Wunschgast: ein junger, lokaler Politiker aus Opfikon, oder wenn wir schon dabei sind, Doris Leuthard («Aber bitte ohne Tesla-Auto!», bemerkt ein Teilnehmer).

Lieblingsrezept


Frühlingssalat mit Spargelspitzen
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Trinkbouillon
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Kalbfleischpastetli
Erbsli und Rüebli
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Rotwein, Mineralwasser
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Erdbeertorte